Macht es Sinn eine UnionPay Kreditkarte zu beantragen? In der westlichen Welt sind VISA und Mastercard die größten Kartenanbieter. Aber im globalen Maßstab wird der chinesische Kartenanbieter UnionPay immer bedeutender. Nicht nur in China, auch in anderen Ländern Südoastasiens finden UnionPay Kreditkarten und Debitkarten immer mehr Verbreitung.
Welchen Sinn macht es eine UnionPay Debit Card zu beantragen?
Der Ukrainekrieg hat gezeigt, wie schnell es geschehen kann, dass ein Land von den USA vom internationalen Zahlungsverkehr abgeschnitten werden kann. Innerhalb kürzester Zeit wurde Russland von Visa und Mastercard ausgesperrt. Zehntausende von Russen saßen als Touristen in Ländern wie Thailand plötzlich ohne funktionierende Karten fest. In solchen Situationen wäre einen UnionPay-Karte als Backup sehr hilfreich gewesen.
Was kann eine UnionPay Debit Card in Deutschland?
Um es ganz klar zu sagen: UnionPay (CUP) wird in Deutschland bisher nur eingeschränkt akzeptiert. Immerhin ist es aber möglich, an allen Automaten der Sparkassengruppe Bargeld mit der Karte abzuheben. UnionPay wird außerdem in Filialen von Karstadt/Kaufhof akzeptiert. Auch an Orten, an denen sich viele chinesische Touristen aufhalten, findet sich eine höhere Akzeptanz. Anders sieht es in Südostasien aus: Dort werden UnionPay Karten an nahezu allen Bankautomaten akzeptiert und man kann in der Regel auch damit bargeldlos bezahlen.
Wo kann man als Deutscher eine UnionPay Debitcard bekommen?
Normalerweise werden UnionPay-Karten von chinesischen Banken herausgegeben und es ist ein Konto in China erforderlich, um eine Karte zu bekommen. Das gestaltet sich zurzeit schwierig. Zum einen ist es schwer, überhaupt nach China einzureisen, solange die Covid-Regelungen noch in Kraft sind, zum anderen braucht es einen guten Grund, um ein Konto in China zu eröffnen.
Einfacher ist es, eine Karte von einer Bank in Südostasien zu bekommen. Viele Banken in Thailand, Malaysia, Singapur oder Indonesien geben neben Visa- oder Mastercard auch UnionPay Prepaid Karten aus. Für eine Kontoeröffnung dort braucht es aber ebenfalls gute Gründe und einen festen Wohnsitz im jeweiligen Land.
Welche Möglichkeiten gibt es nun, von Deutschland aus eine UnionPay Debitkarte zu bekommen? Zum einen kann man versuchen bei der ICBC in Frankfurt ein Konto zu eröffnen und eine dazu auch eine Karte zu bekommen. Die ICBC richtet sich aber nicht an die breite Öffentlichkeit und ich bezweifle, dass man dort ohne einen guten Grund ein Konto eröffnen wird. Zum anderen gibt es aber neuerdings einige Walletanbieter, die tatsächliche eine UnionPay Debitkarte anbieten.
ADVCash bietet UnionPay Debit Card.
Den Walletanbieter ADVcash habe ich in diesem Blog schon einmal besprochen. Das Unternehmen ermöglicht nicht nur alle möglichen Geldtransfers sowie den Erwerb von verschiedenen Kryptowährungen, sondern bietet auch einige interessante Prepaid-Kreditkarten bzw. Debitkarten an. Neben herkömmlichen Visa-Karten gibt es seit einiger Zeit auch eine UnionPay-Karte zu recht interessanten Konditionen.
Pro Jahr dürfen mit der Karte immerhin 600.000$ umgesetzt werden, wobei ein Höchstbetrag von 25.000$ auf dem Kartenkonto auflaufen darf. Günstig ist die Karte nicht, aber nicht nur die Karte selber sondern auch die ADVCASH Wallet selber ist ein interessantes Angebot und ist vielseitig verwendbar. Besonders interessant sind Wallet und Konto wohl für Kunden mit russischem Hintergrund, da zum Beispiel auch Rubel in Kryptowährungen gewechselt werden können.
Einmalige Gebühr für die Karte | $95 |
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Gültigkeitsdauer | 3 Jahre |
Monatsgebühr | $2.5 |
Load from ADV wallet | 1.95% |
Withdrawal from card to ADV wallet | $2.5 |
Barabhebung am Automaten | $2.5 |
Maximalbetrag tägliche Barabhebung | $3.000 |
Maximales Kartenguthaben | $25.000 |
Maximale Summe für eine einzelne Transaktion | $5.000 |
Fremdwährungsgebühr | 1% |
Andere Anbieter
Hier UnionPay Karte beantragen
Neben AdvCash habe ich zwei weitere Anbieter gefunden, die ebenfalls eine UnionPay-Karte anbiete. Zum einen wäre da SticPay, deren Stic-Card ebenfalls eine UnionPay-Karte zu sein scheint. Allerdings hält sich der Anbieter alles in allem ziemlich bedeckt zur Natur der Karte. SticPay ist ein Walletanbieter der vor allem für Zahlungen im Glücksspielbereich, bei Forexplattformen und anderen eher etwas risikobehafteten Transaktionen eingesetzt wird. Eine gewisse Ähnlichkeit zu Neteller drängt sich auf. Ich habe die SticPay-Karte nicht bestellt, werde dies aber eventuell nachholen.
Ein weiterer Anbieter ist Paycent, der mir aber etwas dubios erscheint. Die App ist zwar im Googleshop zum Download verfügbar, der Anbieter erscheint aber ziemlich undurchsichtig und scheint auf den Philippinen zu sitzen. Ob die Karte tatsächlich ausgegeben und versandt wird, lässt sich wohl nur mit einer Testbestellung überprüfen, die ich lieber nicht vorgenommen habe.